Zum Kegeln ist eine entsprechende Location mit Kegelbahn unverzichtbar. Beim Kegelsport werden drei Bahnarten unterschieden: Classic- bzw. Asphaltbahn, Bohlenbahn und Scherenbahn. Jede dieser – heute fast ausschließlich elektronisch betriebenen – Bahnarten gibt es in der Ausführung als Einzel- oder Doppelbahn. Der Grundaufbau der Bahnarten ist gleich. Jede Bahn besteht aus sechs nahtlos ineinander übergehenden Abschnitten. Auf Anlauffläche, Aufsatzbohle, Lauffläche und Kegelstand folgt nach einem 25 cm langen Freiraum der Kugelfang. Dort befindet sich an der Stirnseite das Prellpolster.
Aufbau einer Kegelbahn
Die Anlauffläche hat eine Länge von einem Meter und ist der Bereich am Bahnanfang, in dem man durch kurze Schritte oder Schwingen des Wurfarms Tempo aufbauen kann. Ab der Aufsatzbohle, einer 5,5 m langen und 35 cm breiten Zone aus Linoleum, lässt man die Kugel dann mit entsprechendem Schwung rollen. Ziel ist es, dass die Kugel nun bis ans Ende der Kugellauffläche gleitet, wo die neun Kegel in einem auf der Spitze stehenden Quadrat aufgestellt sind.
Meistens befindet sich zu beiden Seiten der Bahn je eine Fehlwurfrinne. Zusätzlich besteht bei vielen Bahnen die Möglichkeit, eine Bande auszufahren, die die Lauffläche direkt abschließt und somit von der Fehlwurfrinne abtrennt. Zudem gibt es einen Kugelrücklauf, der bei Einzelbahnen am rechten Rand verläuft und bei Doppelbahnen in der Mitte zwischen den Bahnen. Über diesen Rücklauf werden die Kugeln zurück zum Bahnanfang transportiert und dort in einem sogenannten Kugelendlaufkasten gesammelt.
Arten von Kegelbahnen
Die Classic- bzw. Asphaltbahn ist vor allem in Süddeutschland sowie in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Berlin verbreitet. Der früher gebräuchliche Asphaltbelag der Kugellauffläche verlieh dieser Bahnart ihren ursprünglichen Namen. Nach einem Materialwechsel hin zu Belag aus Kunststoff etablierte sich dann die heute verbreitete Bezeichnung Classicbahn. Bei dieser Bahnart ist die Lauffläche 19,5 m lang und 1,5 m breit. Manche Anlagen verwenden für den Bahnbelag fluorogenen Kunststoff, der bei Schwarzlicht intensiv leuchtet. Beim Classic-Kegeln darf die Bahn sowohl mit Fehlwurfrinne als auch mit Bande bespielt werden. Der Bahnbelag sollte optimalerweise vollkommen glatt sein, damit die Kugel technisch sauber gespielt werden kann. Die Classicbahn verläuft durchgehend waagerecht zum Boden.
Bohlenbahnen sind besonders in Norddeutschland sowie in Berlin und Brandenburg verbreitet. Der Holzbelag ist für diese Bahnart charakteristisch, heute kommt aber auch häufig Kunststoff zum Einsatz. Die Lauffläche ist 23,5 m lang und nicht vollkommen eben, sondern gekehlt. Durch diese Form der Lauffläche läuft die Kugel in zwei Bögen bis zum Kegelstand. Die Bohlenbahn steigt im Verlauf insgesamt um zehn Zentimeter an.
Die Scherenbahn ist im westdeutschen Raum, in Südniedersachsen und in Hessen verbreitet. Die gekehlte Lauffläche besteht aus zwei Teilen. Der erste Abschnitt ist 9,5 m lang und 35 cm breit, der zweite Teil verbreitert sich scherenförmig auf 1,25 m und hat eine Gesamtlänge von 8,5 m. Diese Bahnart wird entweder aus Kunststoff oder Holz gefertigt. Die Bahn steigt – genau wie auch die Bohlenbahn – bis zum zehn Zentimeter höher gelegen Kegelstand an.